29.05.2024

Glasbruchmelder - bewährte Technologie mit neuem Stellenwert

Glasbruchmelder sind ein wesentlicher Bestandteil moderner Sicherheitssysteme, deren Aufgabe es ist, potenzielle Gefahren frühzeitig, nämlich beim Eindringen in die Außenhaut, zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Da das Glas die empfindlichste und häufig schwächste Stelle auf dem Weg ins Gebäude ist, haben es Täter, gerade wenn sie ungestört sind, sehr einfach. Möchte man es ihnen schwermachen, sind mechanische und elektronische Sicherheitsvorkehrungen notwendig, die die Außenhaut schützen. Glasbruchmelder sind elektronische Sensoren, die, angeschlossen an eine Einbruchmeldeanlage, frühzeitig auf eine Gefahr hinweisen. Es gibt verschiedene Arten von Glasbruchmeldern, darunter aktive, passive und akustische Modelle, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile, sowie Anwendungsbereiche haben.

Aktiver Glasbruchmelder
Aktive Glasbruchmelder übertragen Ultraschallsignale über das Glas. Im Normalzustand wird dieses Übertragungsverhalten bewertet und entstehende Änderungen beim Glasbruch führen zum Alarm. Aktive Glasbruchmelder eignen sich für alle Glasflächen, im Besonderen für Verbundgläser oder mit Folien beklebe Gläser, auf denen passive und akustische Glasbruchmelder rein physikalisch nicht funktionieren. Sie ermöglichen eine präzise Erkennung von Glasbruch, selbst bei unterschiedlichen Glasdicken. Aktive Glasbruchmelder sind zudem die einzige Nachrüstmöglichkeit der Glasüberwachung nach VdS Klasse C. 

Passiver Glasbruchmelder
Im Gegensatz dazu verwenden passive Glasbruchmelder keine ausgesendeten Signale, sondern reagieren auf die Schallwellen, die bei einem Glasbruch entstehen. Die Melder sind mit Sensoren ausgestattet, die nicht nur auf die charakteristischen Frequenzen von Glasbruchgeräuschen, sondern auch auf die Amplitude reagieren. Sobald diese erkannt werden, löst der Melder einen Alarm aus. Passive Glasbruchmelder eignen sich für Einscheibengläser wie Float bzw. ESG. Sie sind grundsätzlich einfach zu installieren, allerdings muss besonderes Augenmerk auf die Klebestelle gelegt werden. Der passive Glasbruchmelder kann, im Gegensatz zum aktiven, nicht erkennen, wenn sich der Melder vom Glas löst oder ein Defekt am eigentlichen Sensorelement vorliegt.

Akustischer Glasbruchmelder
Akustische Glasbruchmelder nutzen Mikrofone, um die Schallwellen von Glasbruch zu erfassen. Diese Mikrofone sind darauf programmiert, die charakteristischen Geräusche von zerbrechendem Glas zu identifizieren und den Alarm auszulösen. Die akustischen Glasbruchmelder eignen sich besonders für Türen und Fenster mit mehreren Glasscheiben nebeneinander. Sie benötigen grundsätzlich einen kurzen Abstand zum Glas und eine direkte „Sichtverbindung“. Viele schallschluckende Materialien im Raum, wie beispielsweise ein dicker Teppich oder Vorhänge, können allerdings zu einer verminderten Detektionssicherheit führen. Um optimale Funktionalität sicherzustellen, muss die Platzierung und Anzahl der Melder entsprechend berücksichtigt werden.

Anwendungsgebiete
Glasbruchmelder finden ihre Anwendung in sehr unterschiedlichen Bereichen, darunter private Wohnhäuser, Büros, Geschäfte und Industriegebäude. Sie bieten einen wirksamen Schutz gegen Einbrüche und Vandalismus, da sie, angeschlossen an eine Einbruchmeldeanlage, in der Lage sind, frühzeitig auf potenzielle Gefahren zu reagieren und durch Alarmierung weiteren Schaden zu vermeiden.

Fazit
Integriert in eine ganzheitliche Sicherheitsarchitektur und einem Sicherungskonzept, das mechanische und elektronische Technik sowie sicherheitsbewusstes Verhalten (organisatorische und personelle Maßnahmen inkl. Intervention) berücksichtigt, bilden Glasbruchmelder als proaktive Maßnahme eine wichtige Komponente. Dabei erreicht man durch den aktiven Glasbruchmelder, der sich in seiner Funktion sogar selbst überwacht und mit seiner VdS-C Klasse eine besondere Zertifizierung nachweist, die höchstmögliche Sicherheit bei der nachträglichen Glasüberwachung. Die hohe Verlässlichkeit und frühzeitige Alarmierung machen Glasbruchmelder zu einem unverzichtbaren Element bei der Risikominimierung und zum Schutz von Menschen, Vermögenswerten und sensiblen Informationen.